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Wohl oder Übel wird es keinen 3. Teil von Ayer in Indien geben. Nichtsdestotrotz hier eine kleine Kurzgeschichte von der Reise die ich 2010 machte.


Oktober 2010, Tiruvannamalai:

............ich wachte auf, in meinem "Hotelzimmer", in dem ich schon einige Tage nächtigte. Kein Luxus-Zimmer, aber sauber, zumindest bis ich einzog. Ich glaubte, oder hoffte an diesem Morgen, dass meine Erkältung und das Fieber endlich vorüber waren, der Vergangenheit angehörten. Auf jeden Fall fühlte ich mich wieder etwas mehr Energiegeladen und der Fieberthermometer bestätigte mein Gefühl. Doch da ahnte ich noch nicht, dass mir schon das nächste grosse Problem bevorstand, in Form von.... ich will es an dieser Stelle noch nicht verraten. Auf jeden Fall stand ich auf, trank einen Schluck aus meiner Wasserflasche, die mit Mineralienpulver angereichert war und setzte mich auf die Bettkante. Unterhalb des Fensters erblickte ich einen riesigen Ameisenstrom. Schon gestern hatte ich einen kleinen Strom dieser Tierchen ausgemacht, aber das beunruhigte mich in keinster Weise. Die kamen durch das selbstverständlich nicht verglaste, jedoch vergitterte Fenster und bahnten sich den Weg zum Abfalleimer. Wo sie vermutlich die restlichen Schokoladenkrümmel holten, welche noch in der Verpackung meines Choco-Safari-Riegel klebten. Von mir aus konnten sie sich am Abfalleimer bedienen. Sie kamen und gingen doch nur. Und so lange ich sie in Ruhe liess, würden sie auch mich in Ruhe lassen. So weit die Theorie. Die Realität sah natürlich ganz anders aus.


Heute, am Morgen danach, wurde aus dem "Schwachstrom" eine Autobahn. Eine Autobahn voller SS-Soldaten, die sich unaufhaltbar ihren Weg zum Abfalleimer bahnten. Auch dies beunruhigte mich noch nicht wirklich und ich dachte nur daran, ob es wohl möglich wäre mit meiner Spiegelreflexkamera ein tolles Foto von der Ameisenautobahn zu schiessen, oder ob die Tierchen doch etwas zu klein für meine Kamera waren. Also holte ich die Kameratasche aus meinem Rucksack, nahm die Nikon Spiegelreflex hervor. Legte mir den Tragriemen um den Hals und entfernte den Objektivschutz. Jedoch gelang es mir nicht die Ameisen scharf ins Bild zu bekommen. Doch so schnell wollte ich nicht aufgeben. Ich suchte den Knopf für die manuelle Schärfeneinstellung. Hu, was ist den das! Auf meinem Objektiv entdeckte ich eine Ameise. Hm, was bist den du für ein putziges Tierchen, hast dich wohl verlaufen. Doch dann entdeckte ich eine zweite, eine dritte und.... ihr ahnt es, noch viele mehr. Im gleichen Moment fing es an meinem Hals an zu jucken. Ich sprang vor den Spiegel und mein Verdacht bestätigte sich. Bereits krabbelten die ersten 6-Beiner meinen Hals entlang. Natürlich wollte ich den Tragriemen sofort ablegen und die Kamera auf den Boden werfen, aber da diese doch ein paar Franken gekostet hatte, nahm ich mir etwas mehr Zeit und riskierte dabei ein paar mehr Bisse, oder Pisse, so genau weiss ich das nicht. Auf jeden Fall fiel mir in dem Moment nichts gescheiteres ein, worauf ich die Kamera auf mein Bett legte. Das war natürlich eine schlechte Idee. Also nahm ich sie gleich wieder und legte sie in die Kameratasche, welche ich darauf auf den Boden legte. Durch meine kurze, jedoch dumme Aktion, tummelten nun etwa 20 - 30 Ameisen auf meinem Bett. Diese waren jedoch mit meinem T-Shirt einfach vom Bett zu wirbeln. Etwas ganz anderes machte mir jetzt Sorgen, mir schwante Böses. Ich hatte einen Gedankengang, dem ich kaum zu folgen traute, den ich ahnte schon, dass die Schlussfolgerung nichts gutes verheissen würde. Meine Gedanken waren also: Die Kamera ist voller Ameisen und die Kamera befand sich in der Kameratasche und die Kameratasche befand sich in meinem Rucksack....... Ein kurzer Blick bestätigte mir, was faktisch schon Gewissheit war. Alle meine Kleider, ja der ganze Rucksack war voller Ameisen!


Schon vor Tagen hatte ich zwei, drei Ameisen im Rucksack gesehen. Aber ich dachte mir, wenn sie nichts Essbares finden, werden sie von alleine wieder verschwinden. Doch auch das war wohl ein Trugschluss. Nun blickte ich zur Decke und setzte all meine Hoffnung in ihn...... den Gecko der schon seit meinem Einzug schüchtern an der Decke sass und sich immer hinter der Klimaanlage versteckte, die nicht funktionierte. Bzw. für die ich zu knauserig war, um extra zu bezahlen. Nur er, der Gecko, konnte mich jetzt noch retten. Doch würde er es gegen all die Ameisen aufnehmen können, oder musste er selbst Angst haben zu Grabe getragen zu werden. Ich war mir nicht einmal sicher, ob Ameisen überhaupt auf seinem Speiseplan standen. Mücken, sonstiges Geflatter ja, aber was war mit Ameisen, mit ihrer hässlichen Säure, die so fürchterlich brannte?
Jetzt wurde mir auch auf einmal klar, dass diese zwei Stiche von letzter Nacht gar keine Moskitobisse waren, sonder Ameisenbisse sein mussten. Denn ich hatte seit ich hier nächtigte keine einzige Mücke gesehen bzw. gespürt. Die Netze an den Fenstern waren ziemlich dicht und die Tür gut isoliert. In der Tat fühlten sich die beiden Bisse, Stiche, oder was auch immer, anders an, als die restlichen, die ich mir draussen zu zog.


Also setzte ich mich erst einmal wieder nieder auf mein Bett. Ich griff zu meiner Wasserflasche. Doch nicht einmal diese hatten die Ameisen verschont und wurde bereits von den ersten Soldaten belagert. Total verschwitzt und mit einem Gefühl der Hilflosigkeit sass ich da auf meinem Bett und ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis sie auch dieses Terrain eroberten......


1 Gilt für Lieferungen in folgendes Land: Schweiz. Lieferzeiten für andere Länder und Informationen zur Berechnung des Liefertermins siehe hier: Liefer- und Zahlungsbedingungen
2 Nach §19 der Kleingewerberegelung bin ich berechtigt, keine Mehrwertsteuer auszuweisen.
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